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Donnerstag, 6. August 2009

Buch-Kritik: "Hamma wieder was gelernt. über das Erwachsenwerden"

Markus Kavka: "Hamma wieder was gelernt. über das Erwachsenwerden"

Ich weiß eigentlich nicht, warum ich mir dieses Buch gekauft habe. Wahrscheinlich weil es keine Biographie ist, sondern weil ich mir eine zeitgemäße Betrachtung der aktuelle Jugendkultur erhofft habe. Oder soetwas in der Art. Worüber ich mich nämlich stundenlang auslassen kann. Gab es früher immer zu einer Zeit eine dominierende Jugendbewegung, seien es die Hippies oder Punks gewesen, gibt es sie heute alle simultan. Für jede Kultur gibt es einen Webshop mit Versandservice, ein Festival und Internetforen. Es ist alles da, keine Veränderung, keine Bewegung.
Aber darüber steht eigentlich nichts in diesem Buch. Markus Kavka, so witzig er früher auf MTV war (ich habe keinen Fernseher, weiß somit nicht, ob er das heute noch ist), führt hier auf mehr als 100 Seiten auf, wie jung er doch geblieben ist, während alle anderem um ihn herum älter und reifer werden. Wenn er sich darüber auslässt, dass er Sneakers und keine Loafers trägt, erkennt man, wie wenig er mit diesem Buch aussagt.
Es gibt einige gute Kapitel. Das Kapitel über Fetivals hat mir gut gefallen, weil ich mich darin wiedererkenne und weil es kaum von diesem "Ich bin alt, aber junggeblieben"-Tenor durchsetzt ist. Oder wie er über seine Passion zur Musik schreibt.
Das Fazit bleibt aber, dass trotz dieser paar Kapitel das Buch fad ist. Gut genug für eine Zugfahrt, bei der man dazu neigt, mal ein Kapitel zu überspringen. Oder was anderes zu machen. Aber für mehr auch nicht.


Freitag, 13. März 2009

Kino-Kritiken

Ich habe seit einer halben Ewigkeit keine Filmtipps oder -kritiken mehr geschrieben. Und deswegen muss ich das gleich einmal nachholen:
Nur um einmal sicher zu gehen: Man sollte für Doomsday nicht einen Cent ausgeben, der Film ist eine böse Kombination aus Mad Max, Resident Evil und Beowolf. Da hilft auch Rhona Mitra nichts. Was man sich mal zu Gemüte führen könnte ist Burn After Reading, und wenn dann am besten auf Englisch. Dieser Spielfilm (ich liebe Filme, die nicht wirklich in ein Genre fallen) ist locker, leicht, versucht nicht kunstvoll zu wirken und unterhält einfach.
Was man sich auch noch bedenkenlos ansehen kann sind Dark Knight, Indiana Jones 4 und Iron-Man. Warum alle in einem Abwasch behandelt werden? Sie sind eigentlich alle aus der gleichen Liga, manche besser (Iron-Man), manche schlechter (Indy). Aber eigentlich sind alle eine gute Unterhaltung für einen Abend, wenn man nichts besseres zu tun hat. Und ausserdem bin ich der Meinung, dass Heath Ledger NICHT die Jahrhunderdarstellung geboten hat. Punkt.
PS: Ich liebe dich habe ich vor knapp einem Jahr mit Sophie angesehen, und abgesehen dass sie dabei war, war der Abend für die Katz'. Ich hab damals schlechtes Running-Sushi gegessen und einen komplett langweiligen, kitschigen und unromantischen Film gesehen. Da gibt es besseres. So wie Sweeny Todd, den habe ich mir vor mehr als einem Jahr mit Dita angesehen. Da war das ganze andersherum: Der Film war ein Musical (was mich überraschte - ich wusste es nicht), aber auf so eine morbide Art und Weise lustig, dass es einfach ein Spass war, ihn auf der Leinwand zu sehen. Leider war der Teil, der bei "PS: Ich Liebe Dich" gut war, hier etwas fad.
Was habe ich in den letzten 15 Monaten noch gesehen? Cloverfield, was ich aber auch hätte schlechter treffen können. Immerhin traf ich mich damals mit Chemo und wir beschlossen in einen Film zu gehen, von dem wir beide noch nichts gehört hatten.
Was ein guter Film war, war Nordwand. Insbesondere dann, wenn man die historischen Gegebenheiten, auf denen der Film beruht, nicht kennt und sich von ihm überraschen lassen kann. Und noch ein Tipp: Frost/Nixon. Im Originalton - weltklasse.

Montag, 28. Jänner 2008

Buchkritik: "Alpenkönig und Menschenfreund"

Alpenkönig und Menschenfreund
Austrofred ist ja ein seltsames Kerlchen. Was der alles so zusammensingt ist ja nicht mehr normal. Außerhalb von Österreich dürfte der ja auch nur wenig bekannt sein... Austrofred ist eine Kunstfigur, für alle die ihn nicht kennen. Er spielt. Er spielt einen Rockstar, einen Sänger, der zu den Instrumentalnummern von Queen Austropop-Songs von Ambros über STS bis Danzer singt. Ich habe von dem Buch bei der Arbeit für den Filmdreh im Sommer 2006 gehört - und jetzt musste ich es mir kaufen. Wobei mit "jetzt" der Oktober gemeint war.
Und genauso künstlich ist sein Buch, seine Biographie. Er erzählt in typischer, etwas wienerisch angehauchter Umgangssprache von seiner Kindheit, seinem Werdegang und dem Alltagsleben als Künstler. Für die, die seine Kunstfigur verstehen sehr witzig. Leider ist aber das gesamte Buch auf dieser Figur aufgebebaut, und während es anfangs noch wirklich witzig ist, wird das Buch gegen Ende hin stinkfad. Wirklich fad. Dieser leicht proletenhafte Ton, die Plattitüden - all das ist gegen Ende hin so vorhersehbar, dass es keinen Spass mehr macht.
Dieses Buch kann ich nicht empfehlen.

Auf amazon.de, Verlagswerbung


Dienstag, 8. Jänner 2008

Kinokritiken: "Keinohrhasen" & "AvP 2"

Keinohrhasen war wirklich ein weltklasse Film. Ja, er ist vorhersehbar und ja, er ist auch sehr kitschig. Und bedient Stereotypen. Und was weiß ich noch. Es ist kein besonders avantgardistischer Film, es ist soldies gutes Filmhandwerk. Und dann noch ein wenig zum Schmunzeln. Ich habe ihn mir zweimal angesehen und kann ihn nur weiter empfehlen. Insbesondere so wie beim zweiten Mal: In Begleitung einer schönen Frau.



Informationen zum Film: Wikipedia, imdb, Offizielle Homepage





Es war der 2. Jänner, im Fernsehen gab es nichts interessantes, für ein wenig Arbeit für die Uni fehlte die Motivation - also blieb nur das Kino übrig. Und Alien versus Predator 2 war das einzige was ich als sehenswert erachtete. Im Vorhinein. Gut, der Film ist klasse. So richtig klasse, wenn man zu Hause auf dem Sofa liegt und nicht einschlafen kann. Aber sonst ist das wohl ein Film, der Eragon die Hand reichen kann. Gleiche Qualitätsstufe.



Informationen zum Film: Wikipedia, imdb, Offizielle Homepage

Dienstag, 4. Dezember 2007

Buch-Kritik: "Unterwegs"

UnterwegsInfo

Titel: Unterwegs (On The Road)
Autor: Jack Kerouac
Genre: Roman
Verlag: Rowohlt Tb.
Veröffentlichung: August 2004 (Erstpublikation: 1957)
ISBN-Nr: 3499237490 bzw. 978-3499237492
Seiten: 384


Meinung

Das Buch las ich lange. Und noch länger besaß ich es, ohne dass ich es einmal angegriffen hätte. 24 Stunden nachdem sich Linda von mir getrennt hatte ging ich damals Bücher kaufen. Zur Ablenkung, um etwas anderes zu tun. Und so stolperte ich beim Moser über dieses Buch, und der Klappentext versprach mir viel: "Das Kultbuch der Beatnik-Literatur [...] Tempo, Jazz, Marihuana, Sex und Freiheit". Das Buch selbst ist vielerlei hochgelobt, es wird wirklich als das Statement der Beatnik-Generation dargestellt. Auch wird es als Vorlage für Easy Rider bezeichnet, den Film mit Hopper und Fonda.
Ich habe es nicht beendet. Ich habe es nicht fertig gelesen. Das Buch gliedert sich in Jahre, und eigentlich geht es darum, wie Sal - der Erzähler - seinem Freund Dean hinterher trampt oder mit ihm zusammen trampt oder einfach nur das Leben genießt. Die Fahrten sind interessant und detailverliebt beschrieben und innerhalb von 30 Seiten tauchen mehr Figuren und Namen auf, als in manchem Roman in Summe.
Ich weiß aber nicht woran es liegt. Ich weiß nicht, ob es die Übersetzung oder der Schreibstil ist. Aber diese so seltsame Beschreibung der Gefühle und Dränge der Figuren, die entrückte Formulierungsweise von Dean - all das macht das Buch für mich anstrengend. Es ist ein gutes Buch, aber im zweiten Jahr (der zweite von mehreren Teilen) habe ich dann schlussendlich das Buch weggelegt. Es geht nicht anders.


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Mittwoch, 7. November 2007

Buch-Kritik: "Night Train"

Night TrainInfo

Titel: Night Train
Autor: Martin Amis
Genre: Krimi
Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt
Veröffentlichung: Februar 2001
ISBN-Nr: 3596149355 bzw. 978-3596149353
Seiten: 172


Meinung

Mike ist Polizei. Sie gehört zum System, hat sich verändert, ist durch Alkoholismus und all die anderen Dinge gegangen, die einen verändern. Sie hat Morde gesehen, sie hat all die grauenvollen Leichen gesehen - und sich daran gewöhnt. Bis sie eines Tages den Selbstmord der Tochter ihres Chefs aufklären muss.
Das Buch kann man in drei Teile einteilen. Vorweg - ich bin eigentlich kein Krimifan, die meisten sind einfach zu banal gestrickt. Keine Ahnung wann und wo, ich hörte jedenfalls einmal, dass dieses Buch es wert sei gelesen zu werden. Eigentlich habe ich das ja nicht gehört, ich habe nur gelesen, dass Tom Waits die Musik für das Hörspiel zum Roman produzierte; und nachdem der Meister sich nicht für Kinkerlitzchen hergibt, dachte ich mir es wäre es wert, das Geld in dieses Buch zu investieren.
Also: Der erste Teil ist ein klassischer Krimi, die beiden letzten Teile aber verstehen sich nicht als Krimi. Es ist vielmehr die Erzählung einer Geschichte, die sich wendet und bei der man sich fragt, in wie weit man in Menschen hineinblicken kann. Es leuchtet die Gefühlwelt von Mike aus, ihre Erfahrungen und wie sie mit dem Leben umgeht. Mit ihrem und dem der anderen.


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Samstag, 3. November 2007

Buch-Kritik: "I Promise When The Sun Comes Up, I Promise I'll Be True"

Info

Titel: ' I promise when the sun comes up I promise, I'll be true'. So singt Tom Waits. Ich will auch Sänger werden.
Autor: Michael Stauffer
Genre: Erzählung
Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt
Veröffentlichung: März 2003
ISBN-Nr: 3596155398 bzw. 978-3596155392
Seiten: 90

Ich schaue aus dem Fenster und sehe ein blaues Badetuch an der Wäscheleine hängen, dahinter ist eine Garage, dann Bäume, ein Hochhaus. Das Grau des Hochhauses wird gegen Mittag silberfarben, gegen Abend braun. Ich kann dasitzen und finde das schön. Die Sonne wärmt mein Gesicht. Die Stirn und die die Backenknochen sind am wärmsten. Der Wind streicht mir über die Schultern, den Hals und die Beine. Ich liege nackt im Bett. Ich versuche, nicht an dich zu denken. Ein Streifenwagen fährt vorbei, ich höre das Surren der Klimaanlage und schlafe irgendwann ein.


Meinung

Dieses Buch ist gerade einmal 90 Seiten stark, aber man braucht lange um es zu lesen. Denn Michael Stauffer erzählt hier total unzusammenhängend aus einem Leben. Ob es seines ist, oder das, eines imaginären Portagonisten ist nicht klar, dafür aber, dass es ein echtes Leben ist. Denn zu vielen Kleinigkeiten hat der Autor Fußnoten gesetzt, die weitere Geschichten, Erfahrungen und Emotionen schildern. Die erste Fußnote findet sich auf dem Cover, in über 90 Seiten finden sich 111 weitere Fußnoten.
Ganz ehrlich: Deswegen ist das Buch schwer zu lesen. Es gibt keinen roten Faden, die Erzählungen springen in die Kindheit, in der er Todesanzeigen für den Schönschreibunterricht kopierte, dann in seine Hassphase auf Schwäne und dann zu jenen Tagen, in denen er dreckig und verschwitzt auf dem Sofa liegt und der Klimaanlage zuhört. So langweilig das auch klingen mag - sofern man alles aufmerksam liest kann man nicht umher, sich auf die Lippen zu beissen. So mir geschehen, als ich im tribeka saß und manche zynischen Bemerkungen mir fast die Beherrschung, das Lachen zu unterdrücken, raubten.
Ich rate dazu dieses Buch zu kaufen. Einfach weil es so dünn ist. Und so ungewöhnlich. So seltsam. Und so gut.


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Freitag, 5. Oktober 2007

Buch-Kritik: "Uni-Lust"



Info

Titel: Uni Lust
Autor: Diverse Autoren
Genre: Essay-Sammlung
Verlag: AUDIMAX Verlag GmbH
Veröffentlichung: August 2003
ISBN-Nr: 3980897109 bzw. 978-3980897105
Seiten: 182


Meinung

Dieses Buch ist wohl eines der Bücher, von denen ich mir nie gedacht hätte, dass ich sie mir kaufen würde. Wäre da nicht ein besonderer Grund.
Es ist jetzt schon länger her, da ließ mich meine bessere Hälfte allein stehen. Und zwar wirklich allein. Ich konnte zum Glück auf einen guten Freund zurückgreifen, Chemo, der mir durch diese Zeit durchhalf, egal wie bekümmert ich in Ecken hockte oder egal wie stark der Rausch war. Ganz ist es zwar bis heute nicht vorbei, doch lernt man mit solchen Narben zu leben. Sie verändern einen, man wächst mit und erkennt, dass es das wert war.

Nun, sie las in der Zeit, in der wir zusammen waren, genau dieses Buch. Und sagte mir oft, wie schön doch diese Geschichten sein. Voller Ernsthaftigkeit und Trauer, voller Leid und doch mit soviel Leben. Nun, es stimmt. Die Essays in diesem Buch sind etwa 4 bis 6 Seiten lang, in denen diverse Studenten von gescheiterten Beziehungen erzählen. Oder wie man sich aus solchen Situationen rettet. Allein das hätte mich stutzig machen sollen, dass sie in einer Beziehung ein Buch las, in dem es nur über das Ende von Beziehungen geht.
Die Geschichten sind gut geschrieben, sofern man es von Laien-Autoren erwarten kann, und doch irgendwie banal. Das Leid an sich bleibt von Geschichte zu Geschichte das Gleiche, die Erlebnisse und Erfahrungen der Personen ändern sich und werfen auf die gesamte Gefühlswelt immer einen eigenen Schatten. Sei es nun, ob er aus der einen Story hintergangen wurde oder ob sie aus einem anderen Essay nicht mehr in ihr altes Cafe zurückfindet.
Ja, es ist banal. Aber genau das ist es, was dieses Buch ausmacht. Wenn ich nun zurückdenke war meine Situation genauso banal, alleingelassen und irgendwie verstört - und das wegen dem Ende einer normalen Beziehung. Aber dass so etwas einfaches sich nicht einfach erklären lässt, so wie ich es sonst mache, macht das Erlebte viel intensiver.
Ich denke mir, dass ich vor dieser Situation, in der ich damals war, diesen Geschichten sicherlich nicht einmal ansatzweise eine Emotion hätte entnehmen können. Nun, was soll ich sagen? Trocken betrachtet besteht das Buch eben aus 40 reinen Herzschmerz-Geschichten, die von Studenten geschrieben wurden, die einen Autorenwettbewerb gewonnen hatten. Für ernsthafte Personen kann ich das Buch nicht empfehlen - war sich aber eingesteht, dass ein wenig Kitsch nicht verwerflich ist, sollte den Kauf in Betracht ziehen.


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Nachtrag: Die Geschichten sind anscheinend qualitativ geordnet. Vor fangen die wirklich guten an und sie bauen mit der Zeit ab. Im letzten Drittel, das ich jetzt erst fertiggelesen habe, sind die Erzählungen nicht mit denen der ersten Seiten zu vergleichen.

Dienstag, 11. September 2007

Kino-Kritiken

Mir fällt gerade wieder etwas ein: Ich war seit Monaten zwar immer wieder im Kino, habe aber seit dem selben Zeitraum keine Kinokritiken mehr geschrieben. Ja wo führt denn das hin, fast schon in die Anarchie. Da muss etwas dagegen gemacht werden.
Oceans 13 hab ich noch vor meinem Amerika-Aufenthalt gesehen und ich muss ehrlich sagen, dass er mir gut gefallen hat. Al Pacino hat in dem Film mehr oder minder brilliert, aber ich will damit nicht sagen, dass die Oceans-Reihe schlecht sei. Nein, der dritte Teil ist genauso wie der erste: Unterhaltsam und gutes Kinohandwerk. Gerade das richtige für einen faulen Abend vor dem Fernseher. Aber zu wenig für eine Kauf-DVD - sofern es nicht eine Trilogie-Sammelbox ist.
Der erste Film in Amerika war Live Free Or Die Hard. Und so etwas von schlecht. Wirklich schlecht. Ja, es gab hin und wieder ein paar gute Sprüche und damit wären wir am Ende. Stirb Langsam hat mir früher deswegen gefallen, weil es zwar Action ist - aber nicht so extrem abgehoben. Da gab es keine Kampfflugzeuge mit denen John McClane gekämpft hat. Und es gab auch keine Typen die aus Hubschraubern fallen und dann wieder aufstehen. Oder von Maschendrahtzäunen wegkatapultiert werden und dann wieder aufstehen. Ich könne diese Liste fortsetzen, aber ihr wisst sicher worauf ich hinaus will. Stirb Langsam 4 ist einfach zu groß geworden. Und deswegen auch so schlecht.
Dann kam Simpsons - The Movie. Und mir hat er gefallen, denn sonst hätte ich jetzt wohl kaum den Spiderpig-Klingelton auf meinem Handy. Und ja, ich weiß, des Nachts werde ich mir 14-jährigen verwechselt. Der Film war gut, war lustig, hatte eine Simpsons-typische Handlung... aber es war kein Simpsons-Film, denn hin und wieder hat man viel zu deutlich gemerkt, dass dieser Film im Computer entstanden ist, insbesonders bei den Panorama- und Kamerafahrt-Szenen. Er war gut, hat sich aber nicht wie die Simpsons angefühlt.
I Now Pronounce You Chuck And Larry war dann dran - und der Film war sowas von genial. Auch weil ich ihn in Amerika mit meiner bolivianischen Begleitung angesehen habe. Stumpfsinnig und blöd - aber genau die richtige Komödie um eine Frau auszuführen und einfach nur zu lachen. Filmtechnisch gesehen aber trotzdem scheiße.
Irgendwann kam dann auch noch Spiderman 3 und Harry Potter 5 angesehen. Spiderman 3 gehört für mich zu einem der schlechtesten Filme aller Zeiten und zwar wirklich schlecht. Sehr schlecht. Ich glaube, es würde dem lateinischen Alphabet schmerzen, wenn ich diesen Film beschreiben müsste. Aber Thomas Haden Church hat mit gefallen.
Harry Potter 5 war halt ein Harry Potter Film - etwas düsterer als der Letzte aber auch nichts Besonderes. Mehr was für Fans oder solche die es noch werden wollen, aber in dieser Sache ist es wohl für mich zu spät.
In Boston, nahe zum Fenway-Park, hab ich mir Das Bourne Ultimatum angesehen. Nichts besser als das. Ich habe ein Faible für die ersten beiden Teile und der ist auch wunderbar. Direkte Action, nicht zu übertrieben, europäische Schauplätze, schnelle Schnitte, viele Detaileinstellungen - ich könnte mich in diese Spielfilmserie verlieben, aber ich glaube das geht nicht. Es ist nämlich schon längst passiert. Manchen gefällt der Film nicht, weil er ihnen zu schnell ist, aber genau das mag ich daran. Unbedingt ansehen. Wirklich.
Beim Rückflug nach Österreich hatte ich die Chance, im Boardfernsehen auch ein paar Filme zu sehen. Born To Be Wild ist ja so was von langweilig und fad. Und erst schlecht synchronisiert, weswegen ich ihn mir gleich auf Englisch angesehen habe. Und er war trotzdem fad, die einzige Situation, bei der ich Lächeln musste war, als Rutger Hauer als einsamer Biker auftritt. Passt irgendwie.
Dafür sah ich auch Die Eisprinzen - und der Film ist so bescheuert, dass ich wirklich 90 Minuten fast durchgehend gelacht habe. Ich stehe einfach auch solche Filme, so wie "Super Troopers" oder noch besser "Old School". Und ich stehe auch Will Ferrell. Für Freunde der seichten Unterhaltung ist das ein Geheimtipp.
Der letzte Film bei diesem 3-Stunden Flug war The Number 23. Guter Anfang, gutes Potential. Jim Carrey spielt so wunderbar, aber seit dem zweiten Durchbruch von Bill Murray mit "Lost In Translation" wissen wir doch alle, dass Komiker auch ernste Rollen spielen können. Aber trotz all dieser guten Leistungen und des guten Einstiegs - der Film endet schwach. Aber der Szene mit der Treppe ist der Film absehbar und einfach nur schlecht. Und ich war enttäuscht, denn hier hätte der Film erst richtig auftrumpfen können.
Ach ja, beim Hinflug sah ich Mitten Ins Herz - und wer auf der Wikipedia die Zusammenfassung liest wird meine Meinung schon kennen.

So, ich hoffe, dass ich jetzt alle Film aufgearbeitet habe. Jetzt kann ich wieder ins Kino gehen.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Kino-Kritik: Shooter



Info

Titel: Shooter (Shooter)
Erscheinungsjahr: 2007
Produktionsland: USA
Genre: Action
Regie: Antoine Fuqua
Darsteller: Mark Whalberg, Danny Glover, Kate Mara
Länge: 129 Minuten


Inhalt

Gunnery Sergeant Bob Lee Swagger ist ein Scharfschütze und zusammen mit seinem Kollegen in einer Kampfhandlung in Äthiopien, wo er von seinem Vorgesetzten im Stich gelassen wird.
Sechsunddreißig Monate nach dem Einsatz in Äthiopien bekommt Swagger Besuch von einem Regierungsmitarbeiter, welcher ihm offenbart, dass der Präsident in konkreter Gefahr sei durch einen Scharfschützen ermordet zu werden und er helfen solle.
Swagger sagt zu, kundschaftet sämtliche mögliche Attentatsstellen aus und wird schließlich in eine Falle gelockt. Mit zwei Schusswunden gelingt ihm die Flucht. Swagger sucht nun den Scharfschützen, der die Schüsse abgefeuert hat und macht ihn ausfindig.


Meinung

Puh, halten wir uns kurz: Blockbuster und B-Movie. Mark Wahlberg spielt gut, aber es ist einfach ein teilweise gewaltverherrlichender Film. An sich ja nicht schlimm, aber so wie z.B. das Filmposter angelegt ist mögen sich teilweise auch vielleicht Amokläufer sehen, als den einsamen Rächer, der seinen Feldzug führt. Scharfschützen sind in diesen Klischees immer beliebt.
Naja, wenn man diesen Ansatz weglässt ist der Film nicht so schlecht. Die weibliche Hauptrolle ist einfach nur zum Niederknien (sofern es um das Visuelle geht) und die Action ist handfest und gut dargestellt. Und neben der Action... gibt es dumme Sprüche und zuviele Klischees.


Bewertung

2 von 6 Punkten, mehr ist da nicht drin.


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Mittwoch, 11. April 2007

Kino-Kritik: 300



Info

Titel: 300 (300)
Erscheinungsjahr: 2007
Produktionsland: USA
Genre: Action
Regie: Zack Snyder
Darsteller: Gerald Butler, Vincent Regan, Lena Heady
Länge: 116 Minuten


Inhalt

Sparta wird durch Xerxes, den persischen Großkönig bedroht. Weil aber die Staatsführung nicht in den Krieg ziehen will, nimmt König Leonidas nur 300 freiwillige Gefährten mit sich und stellt sich dem persischen König.


Meinung

Alles, was zu diesem Film gesagt werden kann ist schon gesagt worden. Ich versuche den Film jetzt einmal fern von jeder Qualitätsanforderung zu deuten. Zu deuten? Was gibt es da eigentlich zu deuten?
Der Film ist nichts anderes als ein elendslanges Gemetzel, unterbrochen von ein paar Szenen, die eingebaut wurden um zu verhindern, dass der Film wirklich ein elendslanges Gemetzel wird.

Manchmal wirkt alles schon sehr komisch, irgendwie übertrieben. Die Viecher, die Xerxes in die Schlacht schickt erinnern an Herr der Ringe, die Stimme aus dem Off an einen patriotischen US-Kriegsfilm.
Man hätte an den Stoff ganz anders herangehen können, denn die Spartaner waren ja in ihren pädagogischen Überzeugungen nicht wirklich aufgeklärt - was vielleicht ein Punkt für eine bessere Handlung hätte sein können. So wird das im Film nur angedeutet, aber sofort vom Heldentum wieder verschluckt.

Man kann sich den Film aber gut ansehen, wenn man ohne Erwartungen ins Kino geht. Im Endeffekt ist 300 um nichts besser als Sin City. Es ist einfach ein brutaler Actionfilm, der mit visuellen Effekten versucht künstlerisch anspruchsvoll zu wirken. Und das glauben leider auch viele Leute.
Und doch ist 300 um nichts schlechter als andere Actionfilme, die genauso brutal und faschistoid wirken - und von mehr Leuten für qualitativ hochwertig gehalten werden. Am Ende bleibt nur die übertriebene Geschichtsschreibung.


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Mittwoch, 4. April 2007

Buch-Kritik: "Voltaire und die kopflosen Schnecken"



Info

Titel: Voltaire und die kopflosen Schnecken
Autor: Nicolas Witkowski
Genre: Populärwissenschaftliche Essays
Verlag: Piper
Veröffentlichung: Juni 2006
ISBN-Nr: 3492247288 bzw. 978-3492247283
Seiten: 329


Meinung

Eigentlich lasse ich mich von Büchern gerne überraschen und bin schnell zufrieden. Hier aber fehlt etwas, was genau kann ich aber nicht sagen.
Voltaire und die kopflosen Schnecken behandelt in einigen Essays Wissenschaftsgeschichte. Für mich klingt das eigentlich schon interessant, bin ja ein bisschen ein "Nerd", wie man das heute so sagt. Die Themen an sich sind zumeist aus dem Bereich der Physik, einige Male tritt auch die Biologie auf.
Es werden hier zumeist die unbekannten Wissenschaftler behandelt, der die Geschichte keinen Tribut zollt.

Trotzdem: Nicht jeder, der sich mit Wissenschaft auskennt, kann sie auch abwechslungsreich vermittelt und erzählen. Die Texte sind teilweise sehr metaphorisch und langatmig. Man verliert schnell den Faden, der Autor springt von einem unbekannten zum anderen und ich schaffe es einfach nicht dieses Buch zu Ende zu lesen - obwohl ich es schon dreimal begonnen habe.

Irgendwie habe ich aber auch das Gefühl, dass damit diesem Buch nicht wirklich gut getan wird, wenn man es so kritisiert. Auch wenn es langweilig und unaufregend ist - interessant bleibt es doch. Wer gerne mal in Fachbüchern schmökert, kann genauso dieses Buch lesen. Wer unbedingt etwas Spannendes oder Lustiges zur Unterhaltung braucht ist mit diesem Buch schlecht beraten.


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Samstag, 31. März 2007

Album-Kritik: Arcade Fire - "Neon Bible"



Info

Titel: Neon Bible
Interpret: Arcade Fire
Genre: Indie Rock, New Folk
Label: City Slang (Universal)
Release: 2007
Titel: 11


Meinung

Fuck nocheinmal. Ich hätte wetten können, dass Milburn viel größer rauskommen, sozusagen als Epigone der Monkeys, und noch größer werden würde. In der Einschätzung eines Hypes habe ich mich bis jetzt immer schwer getan - besser gesagt, was ein Hype wird. Einen Hype als solchen zu erkennen fällt nicht schwer - genausowenig wie die Unterscheidung von einfach nur guter Musik.

Arcade Fire scheint wohl der derzeitige Hype zu sein. Nicht umbedingt zu Unrecht, aber doch ein wenig überschätzt. Derzeit aktuell ist das Album "Neon Bible", älter ist ihr Debutalbum "Funeral" (2004).
Das Album ist irgendwie gut, aber es überzeugt einfach nicht. Das Problem, das ich hier sehe ist, dass die Instrumentierung hier wirklich innovativ und phantasievoll durchgeführt wurde, aber teilweise der Gesang das Problem hat, nicht von den Instrumenten übertönt und verschluckt zu werden.
Wim Butler, der Sänger, hat eine gute Stimme, aber gegen eine aufgedrehte Kirchenorgel sticht er nicht mehr hervor. Viele Lieder verkommen einfach nur zu einem Klang-Misch-Masch, der nicht mehr zu differenzieren ist.

Bevor ich jetzt anfange jeden Song zu zerplücken versuche ich das im Schnelldurchlauf abzuhandeln: Black Mirror hat Potential, entwickelt sich aber bis zum Schluss nicht richtig. Keep The Car Running ist wesentlich einladender und man ertappt sich dabei mitzuwippen. Neon Bible dümpelt eigentlich nur vor sich hin und ist eine Enttäuschung, vom "Aufhänger"-Track könnte man sich mehr erwarten. Intervention wirkt durch den Orgeleinsatz richtig sakral und auch aktivierend. Eigentlich habe ich keine Lust mehr, deswegen schnell noch: Black Waves/ Real Vibrations, Ocean Of Noise und Windowsmill setzen die auf diesem Album so oft getroffene Thematik der Langeweile gut fort.No Cars Go ist besitzt streckenweise nette Klangbilder, es ist eines der besseren Lieder dieses Albums. My Body Is A Cage ist so wie Intervention, nett aber nicht überzeugend.
Phänomenal und überraschend ist (Antichrist Television Blues), der nicht einmal ansatzweise auf dieses Album passt. Ein treibender Song, der mit einer für dieses Album minimalistischen Instrumentierung maximalen Erfolg hat. Dieser Song ist einfach das Highlight und ich habe ihn auf meinem MP3-Player so oft gehört, dass er innerhalb von 2 Tagen unter die "Top 100" gekommen ist. Dieses Lied ist einfach genial.


Bewertung

Ohne (Antichrist Television Blues) wäre es ein Stern weniger.




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Freitag, 30. März 2007

Buch-Kritik: "Tom Waits"



Info

Titel: Tom Waits
Autor: Cath Carroll
Genre: Biographie
Verlag: Hannibal Verlagsgruppe KOCH
Veröffentlichung: Juni 2001
ISBN-Nr: 3854451903 bzw. 978-3854451907
Seiten: 162


Meinung

Dieses Buch ist wie wohl alle Biographien nur für jene interessant, die sich auch für Tom Waits interessieren. Das dürfte aber wohl allen Lesern klar sein.

Das Buch unterteilt sich in drei Teile: Der erste befasst sich mit dem Leben von Tom Waits, der zweite mit seinem künstlerischem Schaffen wobei hier auch Tribute-Alben und Filme berücksichtigt sind und der dritte Teil beschäftigt sich mit seiner Wirkung auf die Musik- und Popkultur.

Gesamt gesehen ist das Buch sehr gut geschrieben und besitzt eine Unzahl an diversen Informationen über das Leben dieses Altmeisters. Leider ist es aber im Gegenzug sehr unkritisch, was in den Bewertungen im zweiten Teil deutlich wird.
Hier wird sogar Real Gone hoch gelobt, was doch teilweise etwas vermessen ist.


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Mittwoch, 28. März 2007

Album-Kritik: Tom Waits - "Orphans: Brawlers, Bawlers and Bastards"



Info

Titel: Orphans: Brawlers, Bawlers and Bastards
Interpret: Tom Waits
Genre: -
Label: Anti, Inc.
Release: 2006
Titel: 16, 20 und 18 (3 CDs)


Meinung

Tom Waits kostet Nerven. Er ist anstrengend. Aber genauso sehr wie er anstrengend ist, kann er mich auch vom Alltag entführen. Es ist unmöglich diese CD-Box zu bewerten, es ist unmöglich. Jetzt gefallen mir die Lieder, die mir morgen, wenn ich fit und ausgeschlafen bin, nicht mehr gefallen. Und natürlich umgekehrt.

Zusammenfassen sollte gesagt werden, dass Orphans eine 3-CD-Box ist, die aus den einzelnen CDs Brawlers (Streithammel), Bawlers (Schreihals) und Bastards besteht. Brawlers besteht aus stampfenden, beat-lastigen Liedern, Bawlers entgegen der Bedeutung aus ruhig Balladen und vertonter Lyrik und Bastards ist der vernichtende Abschluss, der jede Harmonie aus einem Lied verbannt.

Lassen wir eine umfassende Bewertung einfach aus, und picken und ein paar Gustostücke aus der Liedsammlung. Long Way Home ist bekannt geworden durch Norah Jones, hier kann man aber mit dem Original in Berührung kommen und erkennen wie einfühlsam Waits sein kann. Lie To Me zeigt einen rhythmischen Waits in den Tradition von Rain Dogs. Little Drop Of Poison ist der seltene Mix von ausgezeichneter Lyrik mit großartiger Musik und phänomenaler Stimme - und man kennt es aus dem Film "Shrek 2". Little Man versteht sich eindeutig in klassischer Film-Noir Barmusik. Road To Peace ist ein Lied, das einem den Schauer über den Rücken jagt, wenn man den Text versteht. Take Care Of All My Children hört sich an wie ein Marsch, aber die Lyrics besagen eindeutig etwas anderes. What Keeps Mankind Alive ist ein Zeugnis dafür, dass Waits mit einer Balalaika und anderen ausgefallenen Instrumenten herausragende Arrangement schaffen kann. Two Sisters verschlägt Waits in das Land des klassischen Countrys - und es klingt alles andere als schlecht.

Ich könnte hier noch so viel erzählen, aber Waits ist einfach nicht in Worte zu fassen. So übertrieben und lobhudelnd das klingt, er macht für mich einfach wirklich gute Musik. Das auch deswegen, weil es durchwegs auch durchwachsene Lieder auf dieser Platte geibt, aber auch solche, die mir nach dem zwanzigsten Mal anhören wieder Schauer über den Rücken jagen.


Bewertung

Außer Konkurrenz.




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Montag, 19. März 2007

Album-Kritik: The Good, The Bad & The Queen - "The Good, The Bad & The Queen"



Info

Titel: The Good, The Bad & The Queen
Interpret: The Good, The Bad & The Queen
Genre: Instrumental, Indie, Alternative Rock
Label: Parlophone (EMI Records)
Release: 2007
Tracks: 12


Meinung

Damon Albarn ist ein sehr interessanter Musiker. Früher war es noch aus den alten Blur-Zeiten bekannt, wer hat denn nicht zu Song 2 in Bars mitgetanzt. Dann kam die Kehrtwende, als der Erfolg ausblieb: Albarn schaffte den Durchbruch mit seinem Mega-Project Gorillaz - das dürfte doch heutzutage jeder kennen.
Während die Gorillaz einen Abkehr von der Britpop- und Britrock-Schiene und eine Zuwendung zu Electronica, Trip-Hop, Drum'n'Bass und Dub bedeuteten ist sein derzeitiges Projekt wiederum ganz woanders angesiedelt: The Good, The Bad & The Queen zeigen, wie gut doch eigentlich Instrumental-Musik mit minimalistischem Einsatz von Vocals und Elektronik ist.

Die Lieder dieses Albums haben alle einen eindeutigen Ursprung in Instrumenten - nicht in PCs. Es zeigt sich schon beim ersten Song, der etwas süffisant dahinsäuselt und ein wenig nach Airplay, jedoch nach wiederholtem Male eindeutig nach gutem Handwerk klingt, weil er nicht aus die Nerven geht.
Das dritte Lied, Northern Wale, klingt hat etwas Gorillaz-artiges, aber wirkt trotzdem noch eigenständig genug um nicht als Plagiat durchzugehen. Herculean und Kingdom of Doom sind die ersten Singleauskopplungen und wirken einfach betörend auf das menschliche Gehör.
Hier jetzt explizit über die einzelnen Songs zu schreiben wird aber dieser Platte nicht gerecht, denn es sind nicht die Songs allein für sich, die hier wirken, es ist einfach dass sie ins Ohr gehen und nicht stören. Aber sie dümpeln genauso wenig dahin, sie hören sich einfach gut an, sind prägnant und doch unaufdringlich.

De facto hat man hier ein gutes Stück Musikhandwerk auf einer Scheibe. Obwohl die Platte aber mit jeder Wiederholung nicht nervend und nicht abgehört klingt ist sie für mich persönlich doch etwas unaufregend und deswegen nichts was mich effektiv bewegt.
Es fehlt hier irgendwie ein bisschen Rock oder etwas treibendes - Musik die einfach aktiviert und ein wenig pusht, und genau das fehlt eindeutig auf dieser Platte.


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Sonntag, 18. März 2007

Buch-Kritik: Wunderbare Alltagsrätsel



Info

Titel: Wunderbare Alltagsrätsel
Autor: Mick O'Hare
Genre: Textsammlung (Fragen & Antworten)
Verlag: Piper
Veröffentlichung: 2005
ISBN-Nr: 3492245773 bzw. 978-3492245777
Seiten: 496


Meinung

Das Buch ist wirklich nett und für ausnahmslos jeden zu empfehlen. Der Aufbau ist sehr simpel: Ein/e Interessierte/r schickt eine Frage ein und alle möglichen Experten oder Nicht-Experten geben Antworten darauf. Das klingt jetzt einmal sehr langweile, aber sobald sich die Fragen um furzende Haie, wahnsinnige Mikrowellen oder Bewegungsstörungen nach Trinkgelagen drehen wird es lustig.

Die Fragen sind durchwegs wissenschaftlich fundiert und allgemein verständlich beantwortet. Es ist ein gutes Buch eben für Pendler oder für solche, die immer nur kurz Zeit zum lesen haben. Zudem bietet das Buch eine prima Gelegenheit den Umfang an Partywissen auszubauen.
Und das ist ja eigentlich nie schlecht.


Bewertung




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Dienstag, 6. März 2007

Film-Kritik: The Good Thief



Info

Titel: Der Dieb von Monte Carlo (The Good Thief)
Erscheinungsjahr: 2002
Produktionsland: Frankreich, UK, Irland, Kanada
Genre: Heist-Film, Kriminalfilm, Film noir
Regie: Neil Jordan
Darsteller: Nick Nolte, Tchéky Karyo, Ralph Fiennes, Emir Kusturica, Nutsa Kukhianidze
Länge: 108 Minuten


Inhalt

Der amerikanische Glücksspieler und Dieb Bob Montagnet, einst berühmt für seine raffinierten Diebeszüge, hat schon bessere Zeiten erlebt: Vom Glück verlassen und ohne Geld ist er in Südfrankreich gestrandet und treibt ziellos durch finstere Bars und verrauchte Hinterzimmer von Nizza, stets begleitet von Zuhältern, Huren und Dealern. Ein letzter grandioser Coup soll die Wende bringen ...


Meinung

Es gibt selten Filme, die ich öfters ansehen und noch seltener sind Filme, die ich wieder und wieder und dann noch einmal ansehen kann. The Good Thief ist einer dieser ausgezeichneten Filme, die dazu gehören. Selbstverständlich sollte man ihn auf Englisch ansehen.

Nick Nolte hat hier die Rolle seines Lebens. Er, der abgehalfterte und heroinsüchtige Spieler, der am Leben zerbricht und sich dann doch noch durchbeißt, ist einfach eine überaus schillernde Figur.

In diesem Film sagen die Personen nur selten das, was sie meinen - und wenn sie es sagen, dass verstehen die anderen oft nicht, was sie meinen. Dieses Unverständnis zwischen der Prostituierten Anne, Bob und Bob's Freund und Polizisten Roger ist ein Handlungspunkt über den ganzen Film verteilt.
Natürlich kann man sagen, dass der Film keine Action-Szenen enthält - und das ist durchaus richtig. Der Hauptaugenmerk liegt hier vielmehr auf der Ausformung der Charaktere und das ist der Grund, weshalb dieser doch so Dialog-lastige Film einfach bezaubernd wirkt.

Es ist selten, dass so viel Filmkunst zusammentrifft: Ein guter Plot, hervorragende Schauspieler, eine gute Kamera und dann noch eine einfallsreiche Filmmusik (die von Leonard Cohen bis französischen Hip-Hop reicht).


Bewertung

Ein Pflichtfilm, der einfach gekauft gehört.




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Montag, 5. März 2007

Kino-Kritik: Smokin' Aces



Info

Titel: Smokin' Aces (Smokin' Aces)
Erscheinungsjahr: 2007
Produktionsland: USA
Genre: Action
Regie: Joe Carnahan
Darsteller: Ryan Reynolds, Jeremy Piven, Ben Affleck, Andy Garcia, Alicia Keys, Ray Liotta
Länge: 108 Minuten


Inhalt

Las-Vegas-Illusionist Buddy „Aces“ Israel geht es gehörig an den Kragen, denn eine ganze Reihe von Leuten will ihn tot sehen. Israel ist der Hauptbelastungszeuge im Prozess gegen den Mafiaboss Primo Sparazza. Nun sind eine Million Dollar sind auf den Kopf des Magiers ausgeschrieben.
Die FBI-Agenten Richard Messner und Donald Carruthers bekommen von ihrem Vorgesetzten Stanley Locke den Auftrag, Israel zu beschützen. Doch der feiert mit Kokain und Prostituierten im Penthouse eines Luxushotels am Lake Tahoe wilde Orgien.

Nun sind aber verschiedene Auftragskillerteams ebenso wie das FBI im Anmarsch. Dabei stehen sich die Killertrupps gegenseitig im Wege und es kommt zum Showdown.


Meinung

Dieser Film hat eine wahnsinnig gute Ausgangsposition und verschenkt einfach alles. Mit dieser Besetzung, die in jeder Rolle eigentlich stimmt (Sam Rockwell wäre noch passender als Buddy Israel) könnte eigentlich nichts schiefgehen. Könnte - aber genau das tut es.

Es spielt jeder gut: Piven, Reynolds, Garcia, Keys - hier scheint es, als würden alle eine auf den Leib geschriebene Rolle spielen. Das Problem liegt hier in der Inszenierung der Actionszenen. Der Regisseur versucht die Geschichte wie Natural Born Killers oder Pulp Fiction in Szene zu setzen, vergeigt mit zwar schrägen aber stupid wirkenden Dialogen jeglichen Humor und Style.
Deswegen ist das Ende des Filmes auch schlecht, da die Stränge der einzelnen Killer immer so abrupt enden und zuletzt nichts übrig bleibt (Ich möchte das Ende nicht verraten).

Dieser Pseudo-Tarantino-Film verirrt sich in zu viele Handlungssträngen, die einzelnen Auftragskiller werden nur rudimentär umrissen und bleiben bis auf platte Charakterisierung unbetont.
Vergleicht man das jetzt mit eben Pulp Fiction, so wirken die Sprüche so humorvoll wie die von "7 Tage - 7 Köpfe" und deswegen sind die Schießereien keine witzig-genialen Actionszenen, sondern einfach nur banale Metzeleien, die bis ins äußerste übertrieben werden.

Sonst kann man nichts sagen, was sollte man auch schon nach einer vergeigten Inszenierung. Kamera ist okay, Musik ist besserer Durchschnitt - nur teilweise kam mit der Ton etwas schlecht abgemischt vor. Das kann aber auch an unserem einfachen Provinzkino gelegen haben.


Bewertung

Ein Pseudo-Tarantino-Action-Film, der zwar witzig sein will aber im Endeffekt nur eine brutale Bleischlacht ist.




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Sonntag, 4. März 2007

Kino-Kritik: Ghost Rider



Info

Titel: Ghost Rider (Ghost Rider)
Erscheinungsjahr: 2007
Produktionsland: USA
Genre: Action, Comicverfilung
Regie: Mark Steven Johnson
Darsteller: Nicolas Cage, Eva Mendes, Sam Elliot
Länge: 114 Minuten


Inhalt

Der 17 jährige Motorrad-Stuntfahrer Johnny Blaze geht einen Pakt mit dem Teufel ein. Um seinen im Sterben liegenden Vater zu retten, verkauft er seine Seele an Mephisto und trennt sich von Roxanne Simpson, seiner Jugendliebe. Seiner Gefühle beraubt gelingt Johnny Blaze, der keine Angst zu kennen scheint, eine atemberaubende Karriere als Stuntfahrer, bis er eines Tages wieder auf Roxanne trifft. Johnny sehnt sich nach einer zweiten Chance und hofft, den Vertrag mit dem Teufel lösen zu können, doch genau in dem Moment erscheint Mephistopheles und zwingt Johnny zu seinem ersten Auftrag.

Fortan muss Blaze Nacht für Nacht in Gestalt eines Dämons mit Flammenkopf seine Runden ziehen und das Böse vernichten (er ist jetzt ein Kopfgeldjäger). Sein Chopper verwandelt sich dann in eine feurige Höllenmaschine. Blaze kann damit sogar Wände hochfahren. In Blackheart, dem Sohn des Teufels persönlich, findet Blaze einen mächtigen Gegner.


Meinung

Der Film ist gar nicht einmal schlecht. Dafür dass er eine schlechte Comicverfilmung ist. Allein diese Ausgangssituation ist wohl genug um eine differenzierte Betrachtungsweise auszuschließen. Als erstes muss gleich gesagt werden, dass die Besetzung des Mephisto mit Peter Fonda wohl mit Augenzwinkern zu verstehen sein, denn das Easy-Rider-Urgestein als Auftraggeber eines dämonischen Motorradfahrers kann nur humorvoll gemeint sein.
Der Film selber ist alles: ein Rache-Western, ein Selbstfindung-Trip, eine apokalyptische Vorahnung, eine Komödie, ein Roadmovie und eine Comicverfilmung. Am Ende bleibt jedoch nur ein Haufen schaler Andeutungen, wie zum Beispiel die begonnene Vater-Sohn-Beziehung, die aber nach seinem Tod im Sand verläuft.

Von einer schauspielerischen Qualität zu reden ist hier vemessen, denn Cage spielt diesen Film teilweise zu seriös, was eine einfache Comicverfilmung nicht nötig hat. Außerdem sollte er inzwischen niemandem etwas beweisen müssen, das hat er in der Vergangenheit zur Genüge getan.
Eva Mendes, was soll man sagen? Perfekt gecastet, die Rolle verlangt wohl auch nicht mehr.

Unterm Strich bleibt eine Comicverfilmung, die auf solidem Handwerk aufbaut und unterhält, sofern man es zulässt.

Bewertung

Eine Comicverfilmung, die irgendwo zwischen Spiderman und Catwoman liegt - was dadurch nicht weiter schlimm erscheint, als dass er keine Ansprüche an sich selbst stellt.




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