Montag, 29. September 2008

Ganz wichtig sein

Ach ja, was ich fast noch vergessen hatte: Letzte Woche fand das Projektmeeting statt, bei dem ich auch mitarbeite. Das Projekt entstand aus der Nanotechnologie-Initative von wem auch immer. Nein, ich weiß schon von wem, aber das ist wohl uninteressant.
Auf jeden Fall was das Projektmeeting so ausgelegt, dass im schönen Seminarsaal jeder den Fortschritt seines Unterprojekts zeigte und präsentierte. Also Chemiker präsentierten vor Physikern, Physikern vor Elektrotechnikern, Elektrotechniker vor Chemikern. So irgendwie habe ich das schon verstanden, was die anderen Leute mir sagen wollten aber ganz war ich nicht immer dabei.
Einerseits war gleich der erste Abend eine neue Erfahrung. Nicht wegen dem Umstand, dass man über Konferenzen plaudert mit Leuten, die man gerade einmal seit 5 Minuten kennt. Nicht, dass man in einem nicht gerade preisgünstigen Hotel ein so fettes Essen bekommt, dass wenn man das an die Wand schmiert, die Wand transparent wird. Und auch nicht, dass ein 3-Euro-Rotwein im Proviant war.
Nein, es ist für mich erstaunlich wie wichtig manche Leute sein können. Publikationen in wichtigen Fachzeitschriften, Forschungsprojekte mit Eliteinstitutionen, Vorträge mit Nobelpreisträgern. Richtig wichtig. So richtig halt - die Nase so weit oben, dass man bis zur Großhirnrinde schauen kann.

"Also dieses Essen hier wird bei jedem Treffen besser."
"Na das ist aber ein guter Wein. Wieviel kostet der?... Aha, achso. Na ich gebe normalerweise immer mehr für eine Flasche Wein aus.
"Ich kaufe mir nur noch Schuhe aus Büffelleder, die fühlen sich viel echter an."

Fehlt nur noch: "Also ich merke langsam, dass das Wesentliche für mich immer wichtiger wird..."