Montag, 12. Februar 2007

Kino-Kritik: Little Miss Sunshine



Info

Titel: Little Miss Sunshine (Little Miss Sunshine)
Produktionsjahr: 2006
Produktionsland: USA
Genre: Melodram, Road-Movie
Regie: Jonathan Dayton und Valerie Faris
Darsteller: Greg Kinnear, Toni Colette, Steve Carell, Alan Arkin
Länge: 98 Minuten


Inhalt

Olive ist ein siebenjähriges Mädchen und außerdem von Miss-Wahlen begeistert. Da sie nun durch einen Zufall zu einer "Little Miss Sunshine"-Wahl zugelassen wurde, muss sie natürlich hin.
Durch diverse Probleme in der Familie müssen nun aber alle Familienmitglieder mitfahren, also machen sich der erfolglose Motivator und Vater, die genervte Mutter, der depressive und suizidgefährdete Onkel, der nicht sprechende Bruder, der heroinsüchtige Großvater und Olive in einem alten VW-Bus auf den Weg nach Los Angeles.


Meinung

Es ist lange her, dass ich zum letzten Mal am Sonntag um 16:00 ins Kino gegangen bin. Und es ist noch länger her (das war damals Der Schmale Grat) dass ich allein im Kino saß.
Gleich vorweg: Der Film ist brilliant, wirklich einzigartig. Deswegen wird das hier keine Kritik, sondern eher eine Lobhudelei werden.

Wo soll man denn anfangen? Die Story ist einfach und doch so liebenswert, die Schauspieler spielen ihre Rollen großartig, die Kamera und die Aufnahmen sind exzellent, die Musik ist nicht von der Stange, angenehm und passend - rundum ein wunderbarer Film.
Die Charaktere sind alle extrem schrullig und seltsam, doch bleiben sie alle liebenswert. Allein die fast wortlosen Diskussionen von Onkel Steve und Dwayne sind spitze, genauso wie der gutgemeinte Sex-Tipp vom Großvater, alles ist einfach so zum lachen und doch nicht lächerlich.
Und doch bleibt der Film irgendwie ernst und im Grunde schwingt eine latente Melancholie mit. Etwas ungut wirkt anfangs der Charakter von Greg Kinnear, der einen (erfolglosen) Motivator mit seinem "9-Stufen-Programm zum Glück" spielt. Und dieses Programm setzt die Tochter, die eigentlich so normal und keine typische Mini-Barbie ist, unter Druck bei diesen Barbie-Miss-Wahlen zu gewinnen.

Das Ende ist hervorragend, denn es bleibt nicht bei einer plumpen Verurteilung der Miss-Wahlen, es übertreibt das ganze auf die höchste Peinlichkeit, so dass jede ernsthafte Bewertung irgendwie untergeht.
Es gibt jetzt viele Möglichkeiten den Film zu interpretieren, vom "American Dream" zu "nicht-klassischer Roadmovie" und "Entwicklungsfilm". Einfacher ist aber zu sagen, dass dieser Film turbulent, aber doch entspannend ist, es ist einfach ein wunderbar berauschender Sommerfilm, den man unbedingt gesehen haben sollte.


Bewertung

Ab ins Kino, lachen und weinen und dann ein wenig träumen.




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