Donnerstag, 6. August 2009

Buch-Kritik: "Hamma wieder was gelernt. über das Erwachsenwerden"

Markus Kavka: "Hamma wieder was gelernt. über das Erwachsenwerden"

Ich weiß eigentlich nicht, warum ich mir dieses Buch gekauft habe. Wahrscheinlich weil es keine Biographie ist, sondern weil ich mir eine zeitgemäße Betrachtung der aktuelle Jugendkultur erhofft habe. Oder soetwas in der Art. Worüber ich mich nämlich stundenlang auslassen kann. Gab es früher immer zu einer Zeit eine dominierende Jugendbewegung, seien es die Hippies oder Punks gewesen, gibt es sie heute alle simultan. Für jede Kultur gibt es einen Webshop mit Versandservice, ein Festival und Internetforen. Es ist alles da, keine Veränderung, keine Bewegung.
Aber darüber steht eigentlich nichts in diesem Buch. Markus Kavka, so witzig er früher auf MTV war (ich habe keinen Fernseher, weiß somit nicht, ob er das heute noch ist), führt hier auf mehr als 100 Seiten auf, wie jung er doch geblieben ist, während alle anderem um ihn herum älter und reifer werden. Wenn er sich darüber auslässt, dass er Sneakers und keine Loafers trägt, erkennt man, wie wenig er mit diesem Buch aussagt.
Es gibt einige gute Kapitel. Das Kapitel über Fetivals hat mir gut gefallen, weil ich mich darin wiedererkenne und weil es kaum von diesem "Ich bin alt, aber junggeblieben"-Tenor durchsetzt ist. Oder wie er über seine Passion zur Musik schreibt.
Das Fazit bleibt aber, dass trotz dieser paar Kapitel das Buch fad ist. Gut genug für eine Zugfahrt, bei der man dazu neigt, mal ein Kapitel zu überspringen. Oder was anderes zu machen. Aber für mehr auch nicht.